Dieses verdammte italienische Mini-Kartoffel-Klösschen-Zeugs.
Hab´ ich im Leben noch nie einigermaßen vernünftig hinbekommen. Entweder sind sie mir auseinandergeflogen ode sie hatten die Konsistenz von ´nem Flummy. Kennt ihr noch die Flummies? Waren so Vollgummi-Kugeln. Wenn du die mit Schmackes auf den Boden geworfen hast, sind die über´n Haus geflogen.
Irgendwie sind die Gnocchi wie ´ne Hollandaise. Die merken, wenn du nervös bist. Und fallen dann halt auseinander. Deshalb hab´ ich sie auch ewig nicht mehr versucht zu machen.
Wenn SIE aber Geburtstag hat und sagt, “MACH GNOCCHI”, dann bleibt mir nix anderes übrig.
Und diesmal hat´s geklappt. Super fluffiig sind sie geworden und auseinandergeflogen ist gar nix.
Absolut stressfrei war die Nummer auch. Du kochst am Vorabend die Kartoffeln ab, schälst sie im noch heißen Zustand, lässt sie abkühlen und stellst sie über Nacht kalt. Datt ist wichtig, die müssen vor der weiteren Verarbeitung richtig kalt sein. Ist nicht von mir, nee, ist vom Alexander Herrmann.
Für 2 Portionen brauchst du 380 g Kartoffeln, vorwiegend festkochende. Die drückste zweimal(!) durch die Kartoffelpresse. In die Kartoffelmasse gibst du 160 g 405er Mehl, ein Eigelb und 30 g geklärte Butter. Salz, Pfeffer, Muskat rein und vorsichtig verkneten.
Auf einem mit Hartweizengrieß bestreuten Brett formst du den Teig zu daumendicken Rollen. Davon schneidest du 2 cm Stücke ab. Die Stücke rollst du zu Kugeln und ziehst sie über ´ne Gabel.
Wenn du, wie ich, zu blöd für die Gabel-Nummer bist, lässt du die Stücke so, wie sie sind. Geht auch!
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen, Gnocchi rein, kurz aufkochen, vom Herd nehmen und 5 Minuten ziehen lassen. Wenn die Biester oben schwimmen, sind´se gut. Mit dem Schaumlöffelrausnehmen und in die Sauce geben.
Oder du lässt sie abtropfen, gibst sie auf ein Blech und träufelst etwas Sonnenblumenöl drüber. Vorm Servieren schwenkst du sie dann kurz in heißer Butter. So hab´ ich´s gemacht, lässt sich astrein vorbereiten.
Der übrig gebliebene Teig ist noch am nächsten Tag genauso astrein zu verarbeiten.
Ganz fein mit ´ner Gorgonzolasauce (Idee aus der Oktober-E&T):
2 Schalotten in Butter goldgelb anschwitzen. Mit 150 ml Weißwein ablöschen, auf die Hälfte reduzieren. 200 ml Sahne, 2 EL Creme fraiche und 200 ml Kalbsfond zugeben und ebenfalls auf die Hälfte reduzieren. 200 g Gorgonzola in der Sause auflösen und mit dem Stab aufmixen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Dazu Rotweinbirnen:
40 g Zucker karamellisieren, mit 400 ml Rotwein ablöschen, 1 TL schwarze Pfefferkörner, eine Nelke und 4 EL Rotweinessig zugeben, aufkochen und 5 geschälte, kleine Kochbirnen einlegen. Bei kleiner Hitze 25 Minuten köcheln.
Anrichten mit gerösteten Walnusskernen und Petersilie. Lecker Gnotschies!