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Gans mit Hefeteig-Füllung ist ein schmackhaftes, deftiges Gericht. Dazu passen Apfel-Rotkohl, Knödel und ein Bordeaux.

Ein Rezept für die Zubereitung von Gans mit Hefeteigfüllung

Sie ist da – die Zeit der starken Stücke. Wildschweinkeule, Puter, Rinderschulter, Schweinebauch; das sind die Teile, die ich im Winter mag! Und Gans, zweimal im Jahr, einmal auswärts und einmal selbst gemacht-das hat Tradition.

Dieses Mal eine Gans vom pfälzer Bauern – 1 Monat zwischengelagert im Tiefkühler. Wenn die so gut ist, wie der Hahn und das Schwäbisch-Hallesche – dann kann nix mehr schiefgehen.

Das Rezept stammt vom Johann, ich hab´s letztes Jahr schon Mal gemacht, allerdings wegen fehlender Zutaten stark improvisiert. Diesmal hab ich alles – also an dieser Front ist auch alles Roger.

Störfeuer kommt von meiner Jüngsten – Weihnachtsfeier, Reitverein, Quadrille reiten (Wat is dat denn nu schon wieder, keinen blassen Schimmer; aber geübt hat sie wochenlang), Papa da musst du zugucken.
Weiteres Problem von der anderen süssen Tochter (wieso immer die Mädels?): Fußballturnier, WICHTIG, es geht um irgendeine Hallen-Meisterschaft, nicht zugucken, aber hinbringen und abholen, Abholzeitpunkt ungewiss (je nach Turnierverbleib) – das riecht nach Ärger!
Und dann noch die Dame meines Herzens: DU WILLST DOCH WOHL NICHT SCHON WIEDER DEN GANZEN SONNTAG IN DER KÜCHE STEHEN!!!
Ne, will ich nicht, aber ab Mittags schon, warum immer diese Übertreibungen. Ach ja, und dann noch: Die Kinder mögen das mit der Füllung nicht, mach denen noch´n Kartoffelgratin dazu. Toll, das bringt mich jetzt aber wirklich ins Schleudern.

Der Arbeitsablauf:
Rotkohl marinieren, Tochter zum Fußball bringen, Gänsefüllung zubereiten, Tochter zum Reitstall bringen, Gans füllen und in den Ofen schieben, zum Reitstall fahren Quadrille gucken (jede Menge Pferde reiten in der Halle irgendwelche Figuren-ich bekäms noch nicht mal ohne Pferd so hin), Rotkohl aufsetzen, Kartoffelgratin vorbereiten und in Ofen schieben, mich ums Gänschen kümmern (d.h. rausholen und Soße bereiten).

Und jetzt wie immer: Der Backofen sieht nach dem Bräunen der Gans aus wie Sau; die Arbeitsfläche kommt mir nach dem Tranchieren vor als wäre eine Bombe eingeschlagen. Das Fotografieren hab ich mal wieder vergessen!

Die Gans war klasse, das Rezept nicht der Bringer, ehrlich. Soße, Füllung, Rotkohl – alles viel zu süß, komisch, beim ersten Mal wars besser, nächstes Mal wieder klassisch.
Meine Fußballtochter wollte dann doch erst nach dem Essen abgeholt werden, ich hab meine Frau geschickt und beginne mit der Chaosbeseitigung; Heiligabend gibts diesmal keine Pute, das tue ich mir diesmal nicht an, das könnt ihr vergessen…

Die zerlegte Gans
Gans aus dem Backofen

Der Gänsefüllung-Weihnachts-Stollen
Hefeteig-Füllung

Der Vollständigkeit halber – das Rezept

Titel: Gans mit Hefeteigfüllung und Apfelrotkohl
Menge: 6 Personen

1 Gans (ca. 4,5 kg)
Salz
Pfeffer
Küchengarn
Für die Füllung
320 Gramm Mehl
20 Gramm Hefe
80 ml Milch
110 Gramm Butter
1 Ei
1 Eigelb
Salz
40 Gramm Zucker
100 Gramm Getrocknete Aprikosen
100 Gramm Getrocknete Orangenscheiben
50 Gramm Rosinen
70 Gramm Mandelblättchen
200 ml Geflügelbrühe
120 Gramm Butter
8 Essl. Honig
6 Essl. Sojasoße
Für den Apfelrotkohl
1 Kopf Rotkohl, ca. 750 g
1 Apfel, ca. 250 g
1/2 Zitrone (oder Limette)
8 Essl. Essig
1 Prise Salz
2 Essl. Zucker
150 Gramm Zwiebeln
50 Gramm Gänseschmalz
1 Essl. Schwarzes Johannisbeergelee
1-2 Stangen Zimt
250 ml Rotwein
Salz
Pfeffer

Die Flügel und die Innereien der Gans entfernen. Die Gans mit Küchenpapier trockentupfen und mit Salz und Pfeffer von innen und außen würzen.

Das Mehl in eine Schüssel sieben. Die Hefe in der lauwarmen Milch unter Rühren auflösen. Die Butter in einem Topf zerlaufen lassen und Ei, Eigelb, Salz und Zucker zugeben. Die aufgelöste Hefe und die Buttermischung zu dem Mehl geben und nun einen glatten Teig kneten. Anschließend abgedeckt mit einem Küchentuch bei Zimmertemperatur ca. 30 Minuten gehen lassen.

Inzwischen Aprikosen und Orangenscheiben klein schneiden und zusammen mit Rosinen und den Mandeln vorsichtig mit dem Kochlöffel unter den Teig kneten. Den Teig in die Bauchhöhle der Gans geben und diese mit einem Küchengarn zunähen, dann binden. Nochmals ca. 30 Minuten stehen lassen.

Die Gans mit der Brühe auf ein Backblech geben und im vorgeheizten Backofen bei 130 Grad Celsius ca. 4 bis 5 Stunden langsam braten. Anschließend die Gans vom Backblech nehmen und auf ein Gitter setzen.

Die Butter flüssig werden lassen, mit dem Honig und der Sojasoße zu einem Sirup einkochen und auf die Gans streichen. Diese anschließend im Backofen bei 220 Grad Celsius bräunen. Diesen Vorgang solange wiederholen, bis die Gans knusprig braun ist.

Den Rotkohl in feine Streifen schneiden. Den geschälten und entkernten Apfel grob stifteln und mit dem geschnittenen Rotkohl, Zitronensaft, 6 Esslöffeln Essig, Salz und einem Esslöffel Zucker mischen. Zugedeckt im Kühlschrank 24 Stunden ziehen lassen.

Am nächsten Tag die geschälten Zwiebeln in feine Streifen schneiden. Das Gänseschmalz heiß werden lassen. Ein Esslöffel Zucker leicht karamellisieren, mit 2 Esslöffeln Essig ablöschen. Die Zwiebelstreifen darin andünsten. Den marinierten Rotkohl, Johannisbeergelee, Zimtstange(n), Rotwein, Salz und Pfeffer dazugeben.

Im geschlossenen Topf im Backofen bei 175 Grad Celsius ca. 30 Minuten garen. Vor dem Servieren die Zimtstange(n) entfernen.

Autor: Claus Schlemmer.

Anmerkung:
Keine